Einführung
Wir
branntmarken
uns
als
Patienten, weil die Verhältnisse, in denen wir leben, krank sind, und wir alle dementsprechend auch.
Das fortschrittliche Moment von Krankheit ist der gemeinsame Protest
gegen diese Zustände - das reaktionäre Moment besteht aus dem passiven Erdulden von Leiden und Entfremdung. Da hilft auch kein Krieg gegen Krankheit und alles Andersartige, wie es Ärzte immer
wieder versuchen; im Gegenteil, sie richten nur Zerstörung damit an.
Vorwiegend abstrakte, antikapitalistische Strategien gegen „die da oben“ oder gegen behördliche Schikanen alleine reichen nicht aus. Es genügt auch nicht, die Spaltung in jedem von uns
und in unserem Umfeld auf Themen wie „Antisexismus“, „Antirassismus“, „pro Transgender“ oder „Antisemitismus“ zu reduzieren. Revolution sollte ums Ganze gehen und keine Nebensache sein. Bei
Krankheit ist alles mit drin.
Wir
setzen bei dir, bei uns an, hier und jetzt, beim Subjekt, bei allem was dich bedrückt, was dich bewegt. Zusammen werden wir uns der Untrennbarkeit zwischen unseren persönlichen Angelegenheiten
und dem kapitalistischen Produktions – und Verwertungszusammenhanges bewußt. Wir beginnen konkret und unmittelbar damit, eine andere Welt vorwegzunehmen, und sei es auch nur in
Ansätzen.
Wir
werden genötigt, unter lebensfeindlichen Bedingungen zu funktionieren und sie als normal anzusehen. Ununterbrochen werden wir dazu gedrängt und drängen uns selber dazu, diese Zustände zu
reproduzieren. Es ist ein Betrug, diese Welt des Tauschwertes, der Unterdrückung und Vereinzelung als Grundlage für eine menschliche Gattung zu predigen. Wenn die schon immer vorhandenen
Widersprüche zwischen Schein und Wirklichkeit allzu stark hervortreten, fühlen sich Ärzte zuständig für die Reparatur der verschlissenen Arbeitsmaschinen, ihrer Patienten. Statt einem Motor, der
geölt wird, bekommen Arztpatienten z.B. Tabletten. Wir wollen stattdessen - als revolutionäre Patienten - Krankeitszusammenhänge bewußt artikulieren und das Protestmoment von Krankheit ausleben,
gegen das Profitsystem und die Ärzteschafft. Die Aufhebung der rassistischen Aufteilung in Lohnarbeitsfähige und Kranke, begräbt die Illusion der Gesundheit ein für alle mal. Wohin es führen
kann, nicht gegen die Idee eines gesunden Volkskörpers vorzugehen, sollte uns spätestens seit dem Nationalsozialismus klar geworden sein.
update 13.10.2024: Die zweite überarbeitete Auflage ist raus unter dem Titel "Extremismus der Mitte"
(ich wollte grade schon "Extremismus der Massen" schreiben)
Das Buch ist raus, siehe: https://bootleak-media.jimdosite.com/
Für den sozialrevolutionären Aspekt dieses Buches, welches im Dezember 2023 erscheinen ist, kam im wesentlichen einzig das SPK/PF(H) als Quelle in Frage. Dementsprechend komme ich wiederholt auf das SPK zurück. Außerdem gibt es ein Kapitel "Aus der Geschichte und vom Sozialistischen Patientenkollektiv lernen". Dieses Kapitel ist mit Einleitung und leicht überarbeitet in der Zeitschrift "MAGMA" erschienen: Für das Recht auf Krankheit, statt für das Unrecht auf Gesundheit kämpfen - vom Sozialistischen Patientenkollektiv lernen ★ Alex in Wonderland ★ MagMa – Magazin der Masse (magma-magazin.su)
Weitere (ältere) Texte, teils auch mit Bezug zum SPK/ Patientenfront:
https://archive.org/details/der-menschunddie-matrixverschiedene-textevon-alexin-wunderland
(Verschiedene Texte):
1. unlabeled (Gedicht)
2. Der Mensch und die Matrix
3. Notizen aus und zum Buch "Access denied" von Cathy O'Brien und Mark Phillips
4. Die Psyche der Industrienationen in Bezug auf den Welthunger
5. Liebe für alle: Polyamorie, Gesellschaft, Bewußtsein, Konditionierung und mögliche Auswege
6. Esoterik, Magie und Rassissmus
7. Marie-Louise von Franz: „Spiegelungen der Seele“. Eine Reflektion